Die Inselgruppe der Lofoten wird erst am frühen Abend erreicht. Das bedeutet zu dieser Jahreszeit eine Ankunft in der Dunkelheit. Morgens wird es gegen sieben Uhr hell und Nachmittags um fünf Uhr wieder dunkel. Das ist ein bisschen bedauerlich, da die Durchquerung der Lofoten Inselgruppe spektakuläre Fjorde und Gebirge zu bieten hat. Einer der bekanntesten ist der Trollfjord, der nur etwa 100m breit ist und dessen Felsen bis zu 1000 Meter hoch aufragen.
Spot on !
Damit auch die Winterreisenden einen Eindruck bekommen, hatte sich die Crew ein kleines Extra einfallen lassen. Dank der geringen Abmessungen, kann sich das Schiff vorsichtig in die Mündung des Trollfjords vortasten. Mit den Suchscheinwerfern wurden die Felswände angeleuchtet und tauchten die Wände in ein bizarres Licht. Es gibt Dinge die kann man nur mit den Augen richtig erfassen. Für eine Aufnahme waren die Lichtverhältnisse zu schwach und die Bewegung des Schiffes macht auch eine Langzeitbelichtung unmöglich.
Anlässlich der Trollfjordbeleuchtung wurde Trollsuppe gereicht, eine leckere Fischcremesuppe. (Norweger lieben übrigens Cremesuppen aller Art. Eine klare Brühe wurde bisher noch nicht serviert.)
Nach 20 Minuten spezieller Lichtshow wurde die Fahrt durch den ebenfalls sehr engen Tengelfjord nach Norden fortgesetzt.
Nordlys på styrbord
Um Mitternacht meldete Kapitän Amundsen (wie soll ein norwegischer Kapitän auch sonst heissen?) Nordlicht auf der Steuerbordseite. Einige Passagiere waren bereits zu Bett gegangen und hartgesottene kamen sogar barfuss auf Deck, um das Schauspiel nicht zu verpassen. Bleibt zu hoffen, daß sie keine Erfrierungen erlitten haben.
Die wunderbare Erscheinung wurde nach kurzer Zeit jäh durch einen Schneeschauer verdeckt, der die Durchquerung des Tengelfjords zu einem surrealen Erlebnis machte. Die Ufer beiderseits waren nur schemenhaft zu erahnen und dicke Flocken tanzten im Scheinwerferlicht.