Die MS Lofoten wurde 1964 in Dienst gestellt. Als letztes verbleibendes Hurtigruten Schiff aus dieser Zeit ist sie heute ein Freilichtmuseum. Fast alles ist noch im Originalzustand wie vor über 50 Jahren.
Wir hatten die Möglichkeit eines Besuchs auf der Brücke, bei dem der Kapitän die Instrumente und die technischen Eigenschaften des Schiffes erklärte.
Zwar gibt es auch hier inzwischen Radar, elektronische Seekarten und GPS, aber alles andere funktioniert noch genau wie damals. Der Schiffsdiesel ist noch original und hat inzwischen über 300.000 Betriebsstunden (das sind umgerechnet 34 Jahre ohne Pause). Das Schiff verfügt nur über einen Propeller und hat keine Strahlruder. Somit sind Anlegemanöver noch richtige Handarbeit, die seemännische Erfahrung erfordern. Während moderne Schiffe durch Strahlruder punktgenau an den Kai manövrieren können, muss die MS Lofoten jedes Mal den Anker zur Hilfe nehmen. Bei 34 Häfen in 6 Tagen kommt da über die Zeit einiges zusammen. Die zugehörige Original-Winde wurde erst unmittelbar vor unserer Reise durch ein baugleiches Modell ersetzt. Der Hersteller nahm die alte Winde für zwei Drittel des Neupreises in Zahlung und stellt diese nun stolz im Firmenmuseum aus.
too many propellers
Der Kapitän berichtete, er habe in seiner Laufbahn auch kurz auf modernen Schiffen der Linie gedient. Das mache aber deutlich weniger Spaß, da diese mit zu vielen technischen Hilfsmitteln ausgestattet seien. Hier auf der MS Lofoten könne man noch richtig Kapitän sein, sagte er mir einen Leuchten in den Augen. Daher sei dies für ihn der schönste Arbeitsplatz der Welt.