Tag 5 – von Hammerfest zum Nordkapp
In den frühen Morgenstunden erreichten wir Hammerfest, die nördlichste Stadt Europas. Wir alle waren noch müde von der stundenlangen nächtlichen Nordlicht Beobachtung, sodass wir die Be- und Entladung dort nur mit einem halben Ohr wahrnahmen.
Hauptattraktion des heutigen Tages war der Besuch des Nordkapps. Von dem kleinen Hafen Honningsvåg brachte uns ein Bus hinauf auf das verschneite Nordkapp-Plateau. Die Straße dorthin ist starken Schneeverwehungen ausgesetzt. Selbst gut ausgerüstete Kfz mit Winterreifen oder Spikes bleiben dann im Schnee stecken und müssen geborgen werden. Deshalb dürfen Fahrzeuge in den Wintermonaten nur zu festgelegten Zeiten und in Begleitung eines Räumfahrzeugs die Straße passieren. Wer auf eigene Faust die Schranke öffnet, löst einen Alarm aus und wird kurz danach von der lokalen Feuerwehr und Polizei eskortiert. Der Spaß kostet dann 15.000 NOK, umgerechnet etwa 1.700 €.
Wir hatten ausgezeichnete Wetterbedingungen, aber man kann sich ein Bild davon machen, wie es hier bei Wind und Schneetreiben aussieht.
Man mag sich bei diesen Bildern fragen, ob das wirklich nötig ist. So wie an diesem Tag sieht die Gegend um das Nordkapp aber nur ganz selten aus. Wind, dichter Nebel und schlechte Sicht sind normal.
Winterdienst im Norden beschränkt sich auf das Schneeschieben. Darunter befindet sich eine festgefahrene Schneedecke, die allmählich zu Eis wird. Der Einsatz von Salz wäre hoffnungslose Verschwendung. Statt dessen fahren fast alle Autos mit Spikes. Man kann es am hellen Abrollgeräusch auf Asphalt hören.